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1. Die Weltgeschichte in einem leicht überschaulichen, in sich zusammenhängenden Grundrisse - S. 3

1845 - Heidelberg : Winter
Geschichte der Welt vor Christus. I. Die Urzeit und die ältesten Völker. 1. Daö früheste Menschengeschlecht. (1. Mos. 1-11.) 1. Das erste Menschenpaar. §. 1. „Jm Anfang schuf Gott Himmel und Erde" oder die unsichtbare und die sichtbare Welt. Unter den Geschöpfen der sichtbaren Welt zeichnete Gott Adam, den ersten Menschen, dadurch aus, daß er ihn nach Seinem Bilde mit vollkommener Gerechtigkeit und Heiligkeit schuf, ihn zum Herrn der Erde bestimmte und in den Genuß eines nach Leib, Seele und G e i st vollkom- menen, seligen Zustandes versetzte. Doch beschränkte er diesen Genuß durch das Verbot „zu essen vom Baume der Erkenntniß des Guten und Bösen", und setzte auf die Über- tretung dieses Verbotes den Tod. Das Sehnen des Einsamen nach einer Gehülfin stillte Gott durch die Bildung des Weibes aus der Seite des Mannes: daher jedes zum andern sich als Hälfte verhalten und Beide Ein ungetheiltes Ganzes ausmachen sollten. Aber der „Versucher", die Schlange (Ioh. 8, 44. Off. 12, 9. Off. 20, 2.) beneidete den Menschen um seine Se-

2. Die Weltgeschichte in einem leicht überschaulichen, in sich zusammenhängenden Grundrisse - S. 5

1845 - Heidelberg : Winter
§. 2. Die Kainiten lind Sethiten. 5 Damit aber der Mensch seinen Glaubens- und Hoffnungs- blick nur vorwärts auf den Erlöser und auf das, durch denselben in erhöheter Weise wieder zu gewinnende Paradies richten möchte, so verschloß ihm die Gnadenvorsorge Gottes den Rückweg in das durch seine Schuld verlorne Paradies, und nöthigte ihn so, sich der W o h l t h a t der göttlichen Züchtigung zu überlassen, durch welche seinem Glaubens- gehorsam der Fluch der Arbeit zum Segen, und jseines Leibes Tod zum Leben seiner Seele werden sollte. 2. Die Kainiten und Sethiten. 2. 1-!ach der Einrichtung Gottes, „daß (Ap. 17, 26) von Einem Blute aller Menschen Geschlechter auf dem ganzen Erdboden" Herkommen sollten, „zeugete Adam einen Sohn", der jedoch, wie jedes seiner folgenden Kinder, nun „seinem (des gefallenen Adams) Bilde ähnlich war", während Eva, „die Mutter der Lebendigen," bei der Geburt jenes ihres ersten Sohnes Kain glaubte, in ihm den verheißenen göttlichen Erlöser („t>cu Mann, den Iehovah") geschenkt erhalten zu haben. Irrte nun freilick/ Eva in der Person, Weise und Zeit, so irrte sie doch nicht in der Sache, son- dern gab durch jene Worte zu erkennen, daß sie in Bezug auf die gottmenschliche Natur des Wiederherstellers der verlor-. nen Seligkeit die Verheißung Gottes recht verstanden habe. Zn Kain entwickelte sich der böse Keim zu solcher Stärke, daß er aus Neid seinen frommen Bruder Abel erschlug. Weil er aber, ungeachtet der Erkenntniß seiner Sünde, an- statt Vergebung zu suchen, an Gottes Barmherzigkeit ver- zweifelt, wird er unstät und flüchtig, und weiter gegen Mor- gen ziehend, baut er, einzig besorgt um sein Leben, eine Stadt zu seinem Schutze, und wird der Stammvater einer Nach- kommenschaft, die von Gott los und abgewendet lebt, obgleich sie nützliche Erfindungen macht, welche den Men- schen einen gewissen, jedoch unausreichenden Ersatz für die verlorenen Güter und Gaben gewähren.

3. Die Weltgeschichte in einem leicht überschaulichen, in sich zusammenhängenden Grundrisse - S. 6

1845 - Heidelberg : Winter
6 §. 2. Die Kainiten und Sethiten. Einer.nämlich von Kains Nachkommen, Lamech, der, von der ursprünglichen Einrichtung Gottes abweichend, zwei Frauen nahm, und dadurch der Stifter der Mehrweiberei und deren Übeln Folgen wurde, erhielt aus dieser Doppelehe drei Söhne, davon der erste, Jabal, durch die Erfindung der Zelte der Stammvater der Nomaden oder herumziehen- den Hirtenvölker wurde, der andere, Iubal, durch die Erfindung von Tonwerkzeugen der Musik ihren Ursprung gab, und der dritte Sohn, Thubalkain, der Erfinder der Metallbearbeitung wurde. Lange Zeit lebten die Kainiten als „Kinder des Zorns" für sich abgesondert, und bildeten in ihrer Vereinigung die in ihnen wohnende Sünde zu immer größerem Verderben aus. An Abels Statt war dem Adam ein anderer Sohn, Namens Seth, geboren worden, dessen Nachkommen als „Kinder Gottes" in den Wegen des Glaubens wandelten und ein hohes Alter erreichten. Doch mußten schon die nachfolgenden Stammhäupter in Seths Geschlecht die Ih- rigen im Festhalten an dem lebendigen Gott und dem ver- heißenen Erlöser dadurch unterstützen, daß sie „vom Na- men Gottes predigten." Wie fest sich aber die Urstammväter an die, beim Sün- denfall gegebene Verheißung hielten, erhellet aus den Worten, die der Vater Noah's (des zehnten Urstammvaters von Adam an) sprach, als ihm dieser sein Sohn geboren ward, in welchen: er den tröstenden Erlöser vom Erdfluche zu er- blicken glaubte. War nun zwar Noah nicht dieser Erlöser und geistliche Neuschöpfer selbst, so sollte er doch durch die leibliche Rettung des Menschengeschlechts ein Vorbild auf dessen künftige Erscheinung werden. /

4. Die Weltgeschichte in einem leicht überschaulichen, in sich zusammenhängenden Grundrisse - S. 8

1845 - Heidelberg : Winter
8 §. 3. Die Sündfluth und die Noachiten. welche Noah kam, verletzen dessen jüngster Sohn und Enkel die Ehrfurcht vor ihrem Vater so sehr, daß Noah Ln einen prophetischen Fluch- und Segensspruch ausbricht, der das Geschick seiner drei Söhne im Grundzugc verkündigt. Und wirklich auf H a m' ö und seines Sohnes K a n a- a n' s Geschlecht kam der Unsegen der Knechtschaft, theils im leiblichen, theils im geistlichen Sinne, wie ins- besondere noch an den ursprünglichen Völkern Afrika's zu ersehen ist; dagegen erhielt sich in Sems Geschlechte, das in Asien geblieben war, durch einen seiner Stämme der N a m e d e s w a h r e n G o t t e s; und Japhet's, des ältesten Sohnes, Geschlecht, das sich zum Theil über Asien, so wie über ganz Europa ausbreitete, wurde nach langer Abirrung von Gott in der Folge — als das semitische Israel die wirkliche Erscheinung des ihm zunächst verheiße- nen Erlösungsheils nicht erkennen wollte, — in die „Hüt- ten Sem's" zugelassen, indem Japhet's Geschlecht sowohl (besonders durch die ihm angehörenden Griechen und Römer) die Herrschaft über die Länder der (südlichen) Semiten, als auch zunächst jenes Erlösungsheil überkam. Lange zwar suchten die neuen Menschen sich beisammen zu halten, und bauten sich in der Ebene S i n e a r (später- hin Babylonien und Mesopotamien genannt) eine Stadt mit hohem Thurm, um im Hinblick auf diesen Mittcl- punct sich nicht von einander zu verlieren und um sich zu- gleich in ihrem Stolze einen großen Namen zu machen. Da aber durch ein ungestörtes Beisammenleben des sich fort und fort mehrenden Menschengeschlechts, dessen Glieder sich noch dazu alle einander durch eine und dieselbe Sprache ungehindert mittheilen konnten, auch die bereits wieder über- hand genommene Sünde in's Gränzenlose gewachsen wäre: so trennte Gott, seinem Heilsplane gemäß, die Menschen durch Scheidung der Sprache in verschiedenredende Völker, die immer weiter auseinander gehend die Erde, so wie auf derselben ihre Bestimmung erfüllen sollten, inso- fern nämlich für jedes Volk in dieser, gegen einander mehr

5. Die Weltgeschichte in einem leicht überschaulichen, in sich zusammenhängenden Grundrisse - S. 11

1845 - Heidelberg : Winter
§. 4. Die Entstehung des Heidenthums. 11 konnte sich derselbe ihnen so wie früherhin offenbaren: denn „der natürliche (d. i. der durch die Sünde aus dem klaren Gotteslichte heraus- und in das trübe Naturlicht ein- getretene) Mensch vernimmt (aus sich selbst) nichts vom Geiste Gottes: es ist ihm eine Thorheit, er kann cs nicht erkennen." Den Sündebehafteten blieb nur noch das allgemeine Ge- fühl der Abhängigkeit von einem höhern Willen, dessen sie sich nicht erwehren konnten; ferner eine schwache Erin- nerung an einen frühern seligen Zustand, den sie sich ver- geblich zurückwünschten; dabei ein gewisses Schuldbewußt- seyn, das unaufhörlich nach Versöhnung treibt, und endlich eine aus dem Gefühl des eigenen, wie des allgemeinen Elends entspringende Sehnsucht, welche mehr oder minder stark nach einer endlichen Erlösung verlangt. Aus einem früher klar erkannten Gott wurde er ihnen nun immer mehr ein verborgener Gott, den sie zwar in ihrem Schuldgefühle und in ihrer Hülfsbedürftigkeit suchten, aber ihn allmählig nicht mehr von seinen geschaffenen Werken unterscheiden, daher ohne eine höhere Vermittlung nicht mehr finden konnten. Denn sie verwechselten die Wirkungen Gottes in der Natur mit Gott selbst, und in der Meinung, Gott dem Schöpfer zu dienen, dienten sie den höheren oder nie- deren Geschöpfen seiner sichtbaren oder unsichtbaren Welt. Und auf diese Weise entstanden ihnen eben so viele Götter, alö sie göttliche Hauptkräfte in der Natur wirken oder Kräfte des Geistes Gottes an ihrem Innern sich beur- kunden fühlten: denn ganz unbezeuget wollte Gott sich an ihnen keineswegs lassen, und auch ihre Geschicke leitete er mit seiner Allmachtshand zu einem von ihnen freilich uner- kannten Ziel. Getrieben von der unermeßlichen Schuld suchten sie das Verlangen nach Versöhnung durch selbstersonnene Reinigungs- und Heiligungsmittel zu stilleu; aber da ihre Gebete, Büßungen und Opfer mit dem wahren Mittelpunkte des Heils in gar entfernter und abgeleiteter Beziehung standen, so konnten sie, als Versuche einer nie möglichen Selbsterlösung,

6. Die Weltgeschichte in einem leicht überschaulichen, in sich zusammenhängenden Grundrisse - S. 22

1845 - Heidelberg : Winter
n §. 7. Die Inder. d L sch e 11 Mythologie, wie sie in der umfangreichen hei- ligen Literatur der Inder niedergelegt ist. Denn diese umfaßt außer den vier Veda's noch vierzehn Hauptabtheilungen, in denen die Schriften über Wissenschaft und Kunst, namentlich über Medicin, Naturkunde, Astronomie, Mathe- matik (worin man den Indern das Zehnziffersystem und die Algebra verdankt), über Kriegswesen, Technik, Grammatik, Rechtswissenschaft, Philosophie, Musik und Dichtkunst (mit ihren religiösen Epopäen), also das g e sa m m t e Wissen der alten Inder enthalten ist. Aus diesen Schriften sind ganz besonders hervorzuheben die Rechtsgesetze des Manu (eines Enkels des Brahman), die noch in 12 Büchern vor- handen sind. Denn nicht bloß aus jenen vier Veda's, sondern auch aus diesen Manu's-Gesetzen und ihren mythischen Lehren entwickelte sich eigentlich die ganze indische Bildung mit ihren reichen Dichtungen, deren auch die spätere profane Literatur eine große Menge, namentlich in dramatischer Hinsicht, aufzuweisen hat. Vorzüglich durch die Mitwirkung dieser Dichtungen, so wie auch überhaupt durch die Aus- breitung.der Sünde in der sich selbst überlassenen Heiden- natur, ist die früherhin der Wahrheit einigermaßen näher ge- standenc Brahmarcligion allmählig bis zu dem verzerrtesten, übentheucrlichstcn Götzendienst heruntergesunken, wie er uns noch daselbst vor Augen liegt. Das religiös-bürgerliche Leben des Inders ruhte, wie das des Zendvolks, ganz aus astronomischer und astro- logischer Grundlage, und mit der Sterndeutung insbesondere war das O r a k e l w e se n verbunden, dessen man sich in allen Priesterstaaten bediente, um alles dasjenige zu bestimmen, was nicht durch die heiligen Gesetze vorgesehen war. Die Staatsverfassung war auf die vierfache Kasteneinrichtung gegründet. Die Priester, Brahmana's oder Br am inen (Abkömmlinge von Brahma) genannt, machten den herrschenden Stand aus, waren die alleinigen Erklärer der heiligen Schriften und hielten die drei übrigen Kasten in der strengsten Abhängigkeit. Sie wußten ihre Un-

7. Die Weltgeschichte in einem leicht überschaulichen, in sich zusammenhängenden Grundrisse - S. 46

1845 - Heidelberg : Winter
46 §. 15. Die Patriarchenzeit. Statt aber die Erfüllung dieser Verheißung abzuwarten, greift Abram vor und nimmt auf Sarah's Rath die Ägyp- terin Hagar zur Nebenfrau, und bekommt von ihr den I s m a e l zum Sohne, den der Herr nicht als den Sohn der Verheißung anerkennen konnte, ihn jedoch zum Stamm- vater eines großen, aber wilden Volkes, der Ismaeliten oder nachmaligen Araber, bestimmte. Erft als Abram 99 Jahre alt war, verhieß der Herr ihm von Sarah den Isaak, wandelt Abram's Namen in A b r a h a m (d. i. Vater vieler Völker) und richtet einen Bund mit ihm und durch ihn mit seinen Nachkommen auf. ^-ls Isaak herangewachsen war, sorgte Abraham durch seinen treuen Knecht Elieser, daß Isaak ein Weib aus Abraham-s gläubiger Verwandtschaft (tit Mesopotamien) bekam. — Isaak's Ehe mit Rebekka war mit Zwillingen gesegnet, und Rebekka hatte die Verheißung erhalten,- daß der jüngere, Jakob und sein Stamm, über den älteren, Esau und seinen Stamm, Herr werden, also in das Bun- desverhältniß zu Iehovah treten sollte. Da der alte blindgewordene Isaak dieser Verheißung unkundig und vom Herrn nur im Allgemeinen der Bundes- bestätigung versichert war, und demnach seinem altern Sohne Esau den Erstgeburtssegen ertheilen wollte, weiß es Rebekka, (tit der von der Angst erzeugten Meinung, die Erfüllung der Verheißung eigenmächtig herbeiziehen zu müssen), durch List dahin zu bringen, daß Jakob diesen Segen bekommt. Weil aber nun Esau deßhalb seinem Bruder nach dem Leben trachtet, schickt Rebekka den Jakob, um ihn diesen Nach- stellungen zu entziehen, mit des nichts ahnenden Isaaks Bewilligung zu ihren Verwandten nach Mesopotamien. ^er geängstigte, über seine Mitschuld betrübte und über seine Zukunft besorgte Jakob wird unterwegs vom

8. Die Weltgeschichte in einem leicht überschaulichen, in sich zusammenhängenden Grundrisse - S. 50

1845 - Heidelberg : Winter
50 tz. 17. Der Zug durch rie Wüste. mit einer Reihe von Plagen heim. Obgleich seine eigenen Zauberer am Ende darin Gottes Finger sehen, so bleibt doch Pharao's Herz verstockt. Erst als der Herr die Ägypter mit dem Sterben der Erstgeburt schlug, — bei welcher Gelegenheit das Passah- mahl (zum Andenken an das sch o n e n d e V o r ü b e r g e h e n des Herrn vor den mit dem Blute des Lammes bezeichne- ten Thüren der Israeliten) eingesetzt ward,— dringt Pharao selbst in die Israeliten, das Land zu verlassen und die Ägyp- ter, welche Iehovah's Macht fürchten gelernt hatten, gaben ihnen gerne die Geschenke mit, welche die Israeliten von ihnen for- derten. So erfolgte denn gegen das Jahr 1800 v. Ehr. der Auszug der Israeliten aus Ägypten, nachdem sie 215 Jahre daselbst gelebt hatten. Pharao's Versuch, sie unmittelbar darauf mit Gewalt wie- der zurückzuholen, diente nur zu seinem Untergang, so wie zur Verherrlichung Gottes an Israel. 2. Der Zug durch die Wüste. §. 17. Eleich im Anfänge des Zuges in die Wüste erfahren die Kinder Israels verschiedene Gnadenerweisungen Gottes. Am Sinai angekommen offenbart sich ihnen Gott in seiner schreck- lichen Heiligkeit. Sie erhalten das heilige Bundesgesetz, das als Sittengesetz, Rechtsgesetz und Ceremonialgesetz von nun an das ganze innere und äußere Leben des Volkes zu ordnen bestimmt war. Das Ceremonialgesetz insbesondere mit seinen vor- bildlichen Beziehungen betraf die Stiftshütte, die Priester und Leviten, die Opfer und die Feste. Die Stiftshütte, als Nachbild der himmlischen Woh- nung Iehovah's, war in zwei Abtheilungen getheilt, in das Heilige und Allerheiligste, in welchem letzter» der Herr seine Befehle an Mosen ertheilte.

9. Die Weltgeschichte in einem leicht überschaulichen, in sich zusammenhängenden Grundrisse - S. 66

1845 - Heidelberg : Winter
66 §. 27. Israel int Exil. Gründung des persischen Weltreichs. störung Jerusalem's den höchsten Einfluß auf den König und auf die Negierung des ganzen Reichs. Denn weil Daniel, was kein Magier konnte, dem Nebucadnezar einen Traum (der diesem entfallen war und worin ihm in einem Bilde die Geschicke der v i e r g r o ß e n W e l t r e i ch e gezeigt wur- den, nach welchem dann'„Gott vom Himmel ein ewiges Königreich aufrichten" würde) allein anzugeben und zu deuten vermochte: so erhob Nebucadnezar den Daniel zum obersten Neichsfürsten und bekannte bei dieser, wie bei noch einigen andern Gelegenheiten, daß Israels Jehovah „der Gott über alle Götter und ein Herr über alle Könige" sey. Indessen fuhr Nebucadnezar fort, seine Macht aus- zudehnen. Er eroberte Phönizien, wobei er 585 v. Ehr. das feste Tyrus zerstörte (dessen Einwohner sich nun auf eine Küsteninsel flüchteten und dort sich eine noch festere Stadt bauten), nahm dann ganz Ä g y p t e n ein, das er eben so be- handelte wie Palästina, und besaß nun eine so große Macht, daß er im Herrscherübermuth sprach: „Das ist die große Babel, die ich mir gebaut habe durch meine große Macht, zu Ehren meiner Herrschaft!" Dafür nahm ihm Gott eine Zeit lang den Verstand und erniedrigte ihn unter das Thier, bis er, wieder zu sich kommend, sich demüthigte, und erkannte, daß Jehovah der Höchste und alles sein Thun Wahrheit und Recht sep. Daniel, dessen große Glaubenstreue den Bußfertigen unter den Erilirten zu großer Erhebung und Stärkung ge- reichte, lebte nach Nebucadnezar's Tode (der nach 43jähriger Regierung erfolgte) noch unter den drei Nachfolgern desselben, und verrichtete sein hohes Amt in der Furcht des Herrn. Der letzte dieser Nachfolger war N a b o n e d (in der heil. Schrift Belsazar genannt), ein schwelgerischer und ver- worfener Regent, unter welchem das babylonische Reich 336 v. Ehr. durch Cyrus, den Gründer der persischen Weltmonarchie, seinen Untergang fand. Es hatte nämlich seit Kurzem Cyrus (in der Bibel Kores

10. Die Weltgeschichte in einem leicht überschaulichen, in sich zusammenhängenden Grundrisse - S. 70

1845 - Heidelberg : Winter
70 §. 29. Israel unter persischer Herrschaft. Babylon nach Jerusalem zurück; ja dieser König gestattete dem Nehemia, der das hohe Amt eines Mundschenks bei ihm verrichtete, als Statthalter über Judäa nach Jerusalem zu gehen und nun auch die Stadt als solche wieder herzustellen (445). Unter der Leitung dieser beiden weisen jüdischen Männer wurde, trotz schwerer Hindernisse, die ihnen Judäa's Feinde noch bereiteten, die Stadt wieder aufgebaut und der jüdische Staat streng nach der mosaischen Verfassung wieder eingerichtet. So hatte denn das babylonische Eril einen großen Zweck der göttlichen Vorsehung erfüllt. Denn einerseits wurde durch diese Strafe Gottes das jüdische Volk so tief in sei- nem Gewissen erschüttert, daß es sich seit dieser Zeit mit dem i n n i g ft e n Abscheu von alle m und jede nt Götzendienste fern und mit der größten Ängstlichkeit an das Gesetz und den D ienst Ieh o vah's hielt; ander- seits brachte diese Zerstreuung der Juden die Erkenntniß des wahren Gottes nun auch über die Gränzen Ka- naans hinaus i n d i e H e i d e n w e l t. Mit der Wieder- bringung dieses Volkes in sein Land ward sowohl das Wort der Verheißung an das bußfertige Israel, als auch die Bedingung erfüllt, unter der es seine fernere Bestimmung vollenden sollte. Und damit das Heil, welches von dem, aus ihm erste- henden Welterlöser kommen sollte, in reicherer Fülle unter die Heiden dringen könnte, bereitete sich in der Berührung des Morgenlandes mit dem Abendlande, die sich durch des Darius westliche Eroberungen einleitete, ein neues Förde- rungsmittel vor, indem nun auf den größeren Schauplatz der Geschichte das Volk der Griechen tritt, dessen Sprache die überleitende Vermittlung für jenes Heil zu bilden berufen war.
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